Robert Abrahamian
Im Allgemeinen pflege ich mich mit Verstorbenen nicht zu unterhalten, von Zeit zur Zeit erinnere ich mich an sie.
Wenn auch ich nur ein winzig kleines Stück des kollegialen Weges mit Franz-Josef gegangen bin, es kommt mir trotzdem vor, als hätten wir große Sprünge gemeinsam vollzogen. In den Jahren als ich in Fischamend wohnte und arbeitete, rief er mich spontan an, daß er gerade die Autobahn Ausfahrt Fischamend passiere, er würde gerne auf ein Kaffee vorbei schauen, aber leider geht es sich, so meistens, aus Zeitgründen nicht aus.
Die Zeit - im Alltag neigt man dazu zu glaubt, unendlich davon zu besitzen, und wird von Anlässen wie dieses vom Gegenteil belehrt.
Tja, man konnte mit Franz-Josef über vieles herzlich lachen. Sein Witzverständnis, so wie ich es einschätze, kam haarscharf an den Galgenhumor heran. Aus dem Anlass über sein Ableben, unterbrach ich für einen Augenblick, mein Lachen über uns Alle. Vor gar nicht so lange Zeit, fragte mich unser gemeinsamer Freund Heinz, ob ich etwas von Franz-Josef gehört habe. Ich antwortete, ja, der Franz-Josef ruft uns demnächst an, um mit uns abzustimmen, wann wir mal wieder auf ein Bier gehen können, derzeit spiele er fleißig Tennis und habe wenig Zeit. Wir müssen das jetzt anderes organisieren, wir gehen auf ein Bier ohne ihn, und werden gewiss über ihn fest lästern.
Meine herzliche Anteilnahme für seine engsten Familienmitglieder.
Ich tröste Euch, es gibt sicher keinen Gott unter den Götter, der die Kühnheit besessen hätte, Franz-Josef das Herz zu zerreißen. Mit Naturkatastrophen fertig zu werden, soll unsere Stärke manifestieren!
geschrieben am 18.09.2014